Hilfskraft, Professor, RektorWas verdienen Wissenschaftler?
Von Benjamin Haerdle
2. Teil: Die Basis - Wissenschaft schnuppern, zu Schnupperpreisen
Testlauf im Hörsaal: Studentische Hilfskräfte arbeiten meist hinter den Kulissen Zur Großansicht
Corbis
Testlauf im Hörsaal: Studentische Hilfskräfte arbeiten meist hinter den Kulissen
Unterlagen zur Vorlesung aufbereiten, die Internetseite zum E-Learning betreuen, wissenschaftliche Publikationen korrigieren oder Literatur recherchieren - typische Aufgaben, die Katrin Lennartz als studentische Hilfskraft am Institut für Soziologie der Universität Münster übernimmt. Acht Stunden arbeitet sie pro Woche für die Sozialwissenschaftlerin Katrin Späte. Lennartz macht das großen Spaß: "Wie Universität und Wissenschaft funktionieren, verstehe ich jetzt viel besser", sagt die 24-Jährige, die im fünften Semester Soziologie und Erziehungswissenschaften studiert.
8,56 Euro verdient sie pro Stunde, der typische Honorarsatz in Nordrhein-Westfalen. In den anderen Bundesländern sind die Stundenhonorare ähnlich hoch und liegen zumeist zwischen sieben und zehn Euro. Für die Münsteraner Studentin ist der Stundenlohn "sehr in Ordnung". Rund 300 Euro bekommt sie so pro Monat. Das reicht ihr, denn finanziell ist sie nicht dringend auf das Geld angewiesen. Zum Sommersemester wechselt sie nun für den Master an die LMU München. Auch dort will sie sich wieder um einen Job als studentische Hilfskraft bewerben.
Unternehmen zahlen für solche Tätigkeiten mehr
So zufrieden wie Katrin Lennartz ist nicht jeder: Denn Unternehmen in der freien Wirtschaft zahlen Studenten als Aushilfskräfte oft einen höheren Stundenlohn. Und an manchen Hochschulen wie etwa an ostdeutschen Fachhochschulen sind Stundenlöhne um die fünf Euro keine Seltenheit. Zudem sind die Rahmenbedingungen oft unattraktiv: kurze Arbeitsverträge, unsichere Weiterbeschäftigungsaussichten oder eine hohe Abhängigkeit, wenn der Professor auch als Prüfer auftritt.
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http://www.spiegel.de/karriere/berufsle ... -2,00.html